Freitag, 19. April 2024
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Die Ringbahn soll zuverlässiger und pünktlicher werden!

S-Bhf. Westkreuz

Die S-Bahn-Berlin Gmbh hat ein neues Qualitätsprogramm „Ringbahn PLUS Berlin“ gestartet. DB Netz und S-Bahn Berlin schnüren ein Drei-Jahres-Paket zur Verbesserung von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.

Das neue Qualitätsprogramms umfasst ein Investitionsvolumen von rund vier Millionen Euro.

„Mit der Ringbahn nehmen wir uns gezielt das Herzstück des S-Bahn-Systems vor“, erklärte Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin: „Eine Strecke ohne Endstationen und mit zahlreichen ein- und ausfädelnden Linien ist extrem anfällig für Störungen. Die daraus resultierenden Auswirkungen sind gravierender als anderswo.“

Ziel ist es mehr Zuverlässigkeit im Zusammenspiel von Infrastruktur, Fahrzeugen und Personal zu erreichen, und die objektiv bestehenden störenden Einflussfaktoren zu minimieren.

Konsequente Erneuerung von Weichen, Signal- und Sicherungstechnik

Christian Beschorner, Leiter Projektmanagement, DB Netz Ost, erläutert: „Die Berliner Ringbahn ist eine einmalige Besonderheit im deutschen Schienennetz und für jeden Betreiber von Eisenbahnverkehren eine gewaltige Herausforderung. Wir leisten unseren Anteil daran, dass dieses komplexe System in der Zukunft besser funktioniert.“ Dazu hat der Infrastrukturbetreiber eine akribische Bestandsaufnahme von Störungsursachen der letzten Jahre vorgenommen, die nun im Rahmen des Qualitätsprogramms „Ringbahn PLUS Berlin“ beseitigt werden sollen. Enthalten ist unter anderem die Modernisierung aller Weichen, die Ausrüstung der Weichen mit einem Analyse- und Diagnosesystem zur Früherkennung von Störungen sowie die Überarbeitung von Teilen des Signal- und Sicherungssystems.

Mehr Investitionen in Mensch und Technik

Mit umfangreichen Investitionen in die personelle und technische Ausstattung der Werkstätten hat die S-Bahn Berlin in den vergangenen Jahren die Qualität der Instandhaltung ihrer Züge deutlich verbessert. Auch ein Ertüchtigungsprogramm für die auf der Ringbahn eingesetzte Fahrzeugflotte sorgt mehr und mehr für Zuverlässigkeit.
Die Baureihen 480 (Spitzname „Toaster“ und 485 (Spitzname Cola Dose) werden mit einem 50-Maßnahmen-Paket für einen Weiterbetrieb in den kommenden Jahren fit gemacht. Der Einsatz von bereits bestellten neuen S-Bahn-Zügen startet mit Beginn des Jahres 2021.

Der Personaleinsatz wird verstärkt. Die Ausbildung zusätzlicher Triebfahrzeugführer wird fortgesetzt, neue Mitarbeiter verstärken das Team der Disponenten für die Ringbahn in der S-Bahn-Leitstelle. „Mit einer schlagkräftigen Mannschaft in der Zentrale und auf der Strecke sollte uns der Kraftakt zu mehr Qualität für den Kunden gelingen“, ist S-Bahn-Chef Buchner überzeugt: „Zwar werden sich Störungen auch in der Zukunft nicht gänzlich vermeiden lassen, da allein rund ein Drittel aller Behinderungen auf die Einflüsse Dritter zurück zu führen sind. Im Ernstfall aber wird unsere Reaktionszeit künftig kürzer.“

Fokus auf langfristige Weiterentwicklung der Infrastruktur

Die Deutsche Bahn arbeitet auch im engen Austausch mit den Aufgabenträgern an langfristigen Perspektiven zum Ausbau der Schieneninfrastruktur. Im Teilnetz Ring ist die Beseitigung eingleisiger Streckenabschnitte auf den Zulaufstrecken sowie die Schaffung zusätzlicher Bahnsteiggleise auf der Ringbahn zum Tausch von Zügen erforderlich.