Freitag, 29. März 2024
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in der Schaubühne

FIND 2018 –
in der Schaubühne

"Ibsen Huis" von Simon Stone

Vom 6. bis 22. April findet das diesjährige Festival der Internationalen Neuen Dramatik in der Schaubühne in Berlin-Charlottenburg statt. Intendant Thomas Ostermeier holt damit eine junge, euopäische Theaterszene nach Berlin, und will damit jährlich neue Akzente setzen.

In diesem Jahr widmet sich das Festival einem sehr aktuellen Thema. Im Mittelpunkt steht die „Kunst des Vergessens“, der sich viele der zur Aufführung kommenden Produktionen widmen. Sie versuchen eine „Kunst des Vergessens“ zu entwickeln, die dabei hilft, Vergessenes auf der Bühne wieder in Erinnerung zu rufen. Anstelle vergangene und im Innern weiterlebende Konflikte zu verdrängen, können sie auf der Bühne unbeschadet zum Ausdruck und zum Ausbruch kommen, ohne Schaden in der Gesellschaft zu verursachen. Als Schauplatz der Erinnerung kann das Theater auf diese Weise dazu beitragen, diese kollektiven Konflikte bewusst zu machen und einen Weg zu ihrer Überwindung weisen.

In „Ibsen Hujs“ porträtiert Simon Stone einen Kosmos des individuellen und kollektiven Ausblendens von Wahrheit: Ibsensche Lebenslügen, deren Vertuschungsmanöver nur das Aufbrechen alter Wunden bewirken.
(Fr, 20., Sa, 21. April 2018, 19.30 Uhr und So, 22. April 2018, 18 Uhr)

„Saigon“ von Caroline Guiela Nguyen ist der Versuch der Traumabewältigung der vietnamesischen Exilanten Frankreichs. Die gleichzeitig durch das kulturelle Vergessen einen persönlichen Identitätsverlust erlitten.
(Fr, 13., Sa, 14. April 2018, 19.30 Uhr, und So, 16. April 2018, 16 Uhr)

"Saigon" von Caroline Guiela Nguyen
„Saigon“ von Caroline Guiela Nguyen und Ensemble, Foto: Jean Louis Fernandez

Das Stück „El Hotel“ spielt in einer Alzheimer-Pflegklinik für ehemalige Angehörige der Militärjunta in Santiago de Chile. Die erstmals in Deutschland auftretende Gruppe Teatro La María karikiert in dieser Farce die nicht selten von der Gesellschaft widerspruchslos übernommenen Verdrängungsmechanismen, die sich bei vielen der einst für Folter und Tod Verantwortlichen in späteren Zeiten einstellen.
(Mi, 11. April 2018, 20 Uhr, Do, 12. April 2018, 18 und 21 Uhr)

"El Hotel" von Teatro la María
„El Hotel“ von Teatro la María, Foto: Marcos Río

Amir Nizar Zouabi beobachtet in „Oh My Sweet Land“ eine Frau beim Kochen von syrischen Kibbeh. Der Duft des Gerichts auf dem Herd lässt in ihr verschüttete Erinnerungen an die Geschichte ihrer Familie und ihre Liebe zu einem syrischen Exilanten wieder auferstehen.
(Di, 17. und Mi, 18. April 2018, 20 Uhr)

"Oh My Sweet Land" nach einer Idee von Corinne Jaber
„Oh My Sweet Land“ nach einer Idee von Corinne Jaber, Foto: Mario Del Curto

FIND 2018
Festival Internationale Neue Dramatik 2018

6. bis 22. April 2018 | Tickets an der Abendkasse

Schaubühne am Lehniner Platz | Kurfürstendamm 153 | 10709 Berlin | www.schaubuehne.de