Donnerstag, 05. Dezember 2024
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Bärlauch — nur das Original darf in Omas Küche

Bärlauch und Maiglöckchen

Bärlauch (Allium ursinum), im Volksmund auch Waldknoblauch genannt, wächst in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern, Parkanlagen und Nutzgärten. Im Frühjahr treiben aus kleinen Zwiebeln meist zwei saftig grüne, lanzettförmige Blätter aus, die auch in der Küche verwendet werden.
Bärlauch ist mit seinem intensiven Geschmack und vielseitiges Küchengewürz so etwas wie das Gold des Waldes: genutzt werden die Laubblätter und die Stengel. Erntezeit ist März bis April.
Durch Milchsäuregärung lässt sich auch selbstgemachtes Bärlauch-Kimchi für viele Monate haltbar machen.
Vor Ostern ist die richtige Zeit zum Sammeln, um Bärlauch in Kräuterbutter-Rezepten, als Bärlauch-Pesto oder sind Suppen und Saucen zu verwenden.

Vorsicht! Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen

Die jungen Blätter des Bärlauchs ähneln leider auch zwei Giftpflanzen, die im Frühjahr blühen. Leicht verwechselt wird Bärlauch mit dem giftigen Maiglöckchen (Convallaria majalis).
Der Verzehr sollte unbedingt vermieden werden, da das enthaltene Gift tödlich sein kann. Besonders Kinder sind gefährdet. Blüten und der Duft erregen vor allem bei Kindern ihre Aufmerksamkeit. Vergiftungserscheinungen können sich innerhalb weniger Stunden zeigen, und unbehandelt drohen Atemnot und Kreislaufversagen innerhalb von 2 bis 6 Tagen.
In der Regel tödlich ist die Verwechselung mit der sehr giftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). So wurden am 11. März 2024 zwei Todesfälle in Österreich verzeichnet, sowie am 4. Mai 2021 zwei Todesfälle in Deutschland.
Die Verwechslungsgefahr ist bei der Herbstzeitlosen besonders groß, weil es eine botanische Besonderheit gibt: anders als bei vielen anderen Pflanzen sieht man ihre Blätter und Blüten nie gleichzeitig. Im Herbst sieht man die leicht erkennbaren Blüten – aber ohne Blätter. Im Frühjahr bis zum Frühsommer sieht man nur die Blätter.
Alle Teile der Herbstzeitlose enthalten das stark giftige Alkaloid Colchicin, das je nach Dosis vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen führen kann.