Die Branchenführer im Lebensmittelhandel liefern sich harte Positions- und Profilisierungskämpfe, die nun auch bei ALDI zu neuen Filialkonzepten führen. EDEKA und REWE haben es zuerst vorangetrieben: mit Frischekonzepten und regionalen Einkauf konnten Kunden gewonnen werden. ALDI musste handeln, nachdem auch LIDL und KAUFLAND sich ähnlich orientierten und ihre Warenangebote ausweiteten.
Die ALDI Nord Gesellschafter haben im Sommer das Modernisierungsprogramm ANIKo beschlossen. ANIKo steht für „ALDI Nord Instore Konzept“.
Seit Monaten wurde es getestet, Kundenverhalten wurde analysiert, Warengruppen zusammengestellt und bei der Inneneinrichtung so mancher Prototyp an neuen Regalen getestet. „Am Ende haben wir ein sehr rundes Konzept für einen hochmodernen Discount-Markt, der trotz alledem immer noch ein ALDI ist“, schwärmt Thorsten Kinzel, Geschäftsführer Verkauf. Er ist für das sogenannte ANIKo-Projekt verantwortlich.
Mehr Frische, größeres Sortiment, attraktives Einkaufen
Die Macher bei ALDI Nord nahmen von Anfang an die Kunden im Blick. „Wir haben von Anfang an auf die Bedürfnisse der Kunden gehört“, erklärte Kay Rüschoff, Geschäftsführer Marketing. Die Kunden seien auch im Discount-Bereich anspruchsvoller geworden und legen neben Preis und Qualität immer größeren Wert auf Frische, so Rüschoff.
Nach einigen Testläufen wurde im April in Herten der erste ANIKo Markt als Prototyp eröffnet. „Die Kunden nehmen die Neuerungen sehr gut an und honorieren vor allem unser vergrößertes Angebot an Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch“, so der Geschäftsführer, „aber auch das erweiterte Sortiment vor allem bei Bio-Produkten, frische Backwaren und neue Convenience-Artikel finden immer mehr Käufer.“
Übersichtlich und zweckorientiert – das Basiskonzept bleibt
Die Zeiten der engen und sehr zweckorientierten ALDI Nord Märkte sind vorbei. Die neuen ALDI-Märkte sind übersichtlich, alls Waren sind gut zu finden, alles ist hell und freundlich. Der Charakter als Discounter wird erhalten. Die Preise blieben auch in Zukunft unten, die Qualität oben:, „Aldi bleibt Aldi, gerade weil wir den Standard für Discounter neu definieren!“
Das neue Konzept wird seit Mitte 2017 auf alle Filialen in Deutschland ausgerollt. Auch in den acht Auslandsmärkten von ALDI Nord, von Dänemark bis Spanien, sollen in Zukunft nur noch ANIKo Märkte stehen. Die Investitionen liegen insgesamt bei 5,2 Milliarden Euro.
„Wir werden schon im Herbst mit der Umbauphase beginnen“, erklärte Geschäftsführer Kinzel. Dabei sollen bis zu 30 Filialen pro Woche umgebaut werden. „Wir werden alles tun, damit das größte Projekt und Investment in der Geschichte von ALDI Nord ein Erfolg wird“, sagt Kinzel.
Frische im Supermarkt schützt vor Online-Konkurrenz
Ein wichtiger Nebenaspekt der „Frische-Revolution“: stationäre Discount- und Supermärkte wappnen sich mit der verbesserten Frischelogistik und vielfältigen Frischeangeboten gegen Konkurrenz im Online-Handel.