Giacomo Meyerbeer erzählt auch in seiner zweiten Grand Opéra aus dem Jahrhundert der Reformation. LE PROPHETE erzählt Entstehung und Untergang des Regimes, das die protestantische Sekte der Wiedertäufer 1535 im westfälischen Münster errichtete.
Die Geschichte beginnt mit dem Raub einer Frau. Der despotische Graf Oberthal entführt die Verlobte von Jean de Leyde, einem einfachen Gastwirt, der daraufhin Rache schwört. Er stellt sich an die Spitze der protestantischen Sekte der Anabaptisten. Als „der Prophet“ wirbt er die Landbevölkerung für die Wiedertäufer an. Schon bald erkennt er jedoch, dass die Revolutionäre ebenso korrupt und eigennützig wie die alten Machthaber sind.
Bereits bei der Uraufführung wurde LE PROPHETE auch als Kommentar zur Revolution von 1848 begriffen – und tatsächlich erscheint diese Geschichte über die Instrumentalisierung von Religion zur Errichtung eines „Gottesstaates“ heute genauso aktuell wie zu Lebzeiten Meyerbeers. Zugleich ist LE PROPHETE aber auch die psychologisch packende Geschichte einer Mutter-Sohn-Beziehung: Im Zentrum der Oper steht nicht Jeans Liebe zu seiner Verlobten Berthe, sondern die Auseinandersetzung mit seiner Mutter Fidés.
Für diese Produktion konnte Regisseur Olivier Py gewonnen werden. Py, seit 2013 Leiter des Festivals von Avignon, gehört zu den wenigen Regisseuren, die international sowohl im Schauspiel wie in der Oper erfolgreich sind.
Le Prophète
Oper in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer
Samstag, 16. Dezember 2017, 18 Uhr | Tickets: 130 € bis 41 €
Weitere Vorstellungen: Samstag, 16. Dezember | Donnerstag, 4. Januar 2018 | Sonntag, 7. Januar 2018
Sonntag, 29. Januar | Samstag, 4. Februar 2017
Beginn jeweils 18 Uhr, sonntags um 17 Uhr
Deutsche Oper Berlin | Richard-Wagner-Straße 10 | 10585 Berlin-Charlottenburg | www.deutscheoperberlin.de