Ein Schabbat-Tisch mit 220 leeren Stühlen auf der Fasanenstraße zeigte tiefe Betroffenheit und familiäre Verbundenheit der jüdischen Gemeinde mit den von der Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln.
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hatte am Freitag, 27. Oktober 2023 um 17 Uhr zum Beginn des Schabbat zu dieser Solidaritätsaktion aufgerufen.
Vor dem Gemeindehaus in der Fasanenstraße war ein festlich gedeckter Schabbat-Tisch mit 220 leeren Stühlen und Bildern der Entführten aufgebaut. Eine ähnliche Aktion hatte es schon zuvor in Tel Aviv gegeben.
Solidaritätsaktion mit einem gedeckten Schabbat-Tisch
Um den Kampf um die Freilassung dieser Menschen zu unterstützen, und Solidarität und Mitgefühl zu zeigen, haben sich gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin viele befreundete Organisationen und Privatpersonen zusammengefunden. Die jüdische Studierendeninitiative Studentim e.V. und die AMANO Group Hotels haben mit dem Aufbau des Schabbat-Tisches und dessen Ausstattung der Bilder der Entführten ein wichtiges Symbol für die Verbundenheit der Familien und ihrer betroffenden Opfer gesetzt.

Grußworte und wichtige Zeichen gegen Antisemitismus
Nach den Grußworten von Gemeinderabbiner Jonah-Sievers und dem Schabbat-Segen wendete sich Dr. Gideon Joffe als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin an die rund 400 Teilnehmenden: „Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an prominente Vertreter aus Politik und Gesellschaft, sondern an alle Berlinerinnen und Berliner. Eure Solidarität ist unser Schutz!“
Gideon Joffe, sagte, die Familien der von der Hamas verschleppten Geiseln erlebten einen kaum vorstellbaren Alptraum. Daher sei es wichtig, ein Zeichen der Solidarität zu senden. Mehr als 1400 von den Hamas barbarisch getöteten Menschen dürfen nicht vergessen werden. Die Terrororganisation hat dazu auch über 220 Geiseln nach Gaza verschleppt – Frauen, Männer, Kinder, Junge oder Alte — sogar Babies.

Berlins Kultursenator Joe Chialo rief in einer bewegenden Rede zur Solidarität mit den jüdischen Opfern auf. Kultursenator Joe Chialo forderte eine sofortige Freilassung der Entführten. Er rief: „Bring them home“.
Chialo positionierte sich auch in klarer Weise zum „Nie wieder“ und zum wachsenden Antisemitismus in Berlin. Er s ieht alle Menschen in der Pflicht, jüdisches Leben in Berlin zu schützen.
Angesichts von pro-palästinensischen Demonstrationen und Angriffen auf jüdische Einrichtungen in der Stadt zum Dialog auf. Niemand sollte in Berlin in Angst leben. Die Sicherheit jüdischer Einrichtungen müsse gewährleistet werden.
Gideon Joffe und Jor Chialo dankten auch der Berliner Polizei, die seit drei Wochen Tag und Nacht im Einsatz sei, um jüdisches Leben in Berlin zu schützen.
An der Solidaritätsveranstaltung, bei der auch die Namen der Geiseln verlesen wurden, nahmen rund 400 Menschen teil, darunter auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.
Der Schabbat ist nicht nur ein jüdischer Feiertag, sondern immer auch ein Fest der Familie. Der Schabbat wird jeden Freitag mit Sonnenuntergang eingeläutet wird und endet 25 Stunden später am Samstag.