Weniger Rauch, weniger Qualm — weniger Energieverschwendung. Dazu mehr Gestaltungsqualität, Bio-Food und regionale Lebensmittel und Nachhaltigkeit in der City-West, einschließlich Tauentzienstraße bis Wittenbergplatz. — Mit detaillierten Richtlinien will das Bezirksamt Charlottenburg in Zusammenarbeit und Einvernehmen mit dem Nachbezirk Tempelhof-Schöneberg die Zukunft der Sondernutzungen auf dem Breitscheidplatz und in der City-West regeln.
Sicherheitserfordernisse als veränderter Rahmen
Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin hat im Benehmen mit dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin im Jahr 2009 ein Nutzungs- und Gestaltungsstatut vom Breitscheidplatz über die Tauentzienstraße bis Wittenbergplatz erlassen. — „Seitdem haben sich, nicht zuletzt durch den terroristischen Anschlag vom 19.12.2016 auf den Weihnachtsmarkt, die Anforderungen an die Nutzung des öffentlichen Raums in der City/West, insbesondere jedoch auf dem Breitscheidplatz, grundlegend geändert. Provisorische Sicherheitselemente auf dem Platz prägen aktuell das Bild, dauerhafte Lösungen sind in Planung. Mögliche Nutzungsflächen auf dem Platz haben sich dadurch verändert, Teilbereiche stehen nicht zur Verfügung, andere sind wiederum nur eingeschränkt nutzbar. Das Nutzungs- und
Gestaltungsstatut 2024 soll nicht nur die Veränderungen der letzten Jahre abbilden, sondern auch die Entwicklung des Platzes in den kommenden Jahren lenken und dabei seine Funktion als attraktiven und lebendigen Begegnungsort für alle Menschen erhalten und stärken. Es stellt gleichzeitig sicher, dass sich künftige Nutzungen in ihrer Qualität und in ihrem Erscheinungsbild an der Bedeutung des Breitscheidplatzes in der City/West orientieren. Die vorliegenden Regelungen greifen die bereits seit dem Anschlag vom 19.12.2016 veränderte Verwaltungspraxis auf, die bereits von den Regelungen des Statut 2009 abgewichen ist und in das Statut 2021 aufgenommen worden war, und schreiben diese fort.“
Das Bezirksamt hat in seiner letzten Sitzung neue Leitlinien für den Breitscheidplatz als Grundlage für die Bereitstellung des Platzes für Veranstaltungen aller Art beschlossen. Auf Basis dieser neuen Leitlinien wird nun eine Interessenbekundung für den Weihnachtsmarkt und länger andauernde Veranstaltungen im Sommer durchgeführt.
Interessenbekundung: Chancen für neue Ideen & neue Betreiber
Es wird eine rechtssichere Basis für die Veranstaltungsgenehmigung geschaffen, die sich an künftig an inhaltlichen Kriterien und Vorgaben ausrichtet. Das Bezirksamt bekommt damit endlich auch inhaltlichen Einfluss auf die am Breitscheidplatz stattfindenden Veranstaltungen.
So wurden Vorgaben zum Anteil gastronomischer Stände an den Gesamtständen gemacht. Außerdem wurden Auflagen zu Lebensmitteln aus biologischen oder regionalen Anbau, sowie zu fairtrade Produkten gemacht und gestalterische Fragen geklärt. Der Breitscheidplatz soll sich damit zu einem hochklassigen zukunftsträchtigen Veranstaltungsstandort entwickeln, der auch die Nachhaltigkeitsziele des Bezirks berücksichtigt.
Mehr Profil und Eleganz und hochwertige Veranstaltungen
Künftige Veranstaltungen werden damit kreativer und zeitgemäßer ausgerichtet. Das Bezirksamt formuliert selbstbewußt: „Mit den nachfolgenden ermessenskonkretisierenden Grundsatzentscheidungen wird – unter Wahrung des gebotenen Vorrangs des Gemeingebrauchs – ein sachgerechter Interessausgleich geschaffen und im Hinblick auf die Regelung des (Berliner Straßengesetzes) § 11 Abs. 2 Satz 1 BerlStrG eine konzeptionelle Definition, Konkretisierung und Gewichtung der mit dem Interesse an einer Sondernutzung abzuwägenden öffentlichen Interessen vorgenommen
Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne) sagte dazu: „Mit dem neuen Statut haben wir einen großen Schritt getan, um die City-West als Standort spannender und hochwertiger Veranstaltungen zu profilieren und zu verhindern, dass hier ein austauschbarer Event- und Rummelort entsteht. Das wird dem Image der City-West guttun und auch die örtliche Gewerbestruktur stärken.“
Kreative & bewährte Konzepte – Wirtschaftlichkeit entscheidet
Auf den Eingang der Interessenbekundungen darf man nun gespannt sein! — Denn die bewährten Veranstalter in Berlin haben in den letzten Jahren weder große Erträge noch Reserven aufgebaut. Auch ist ein notwendiger Kulturwandel noch nicht in technische Innovationen umgesetzt worden. Food & Beverages sind nach wie vor die bedeutendsten Umsatzbringer, die Festaktivitäten finanzieren. Alten und scheinbar bewährt Dachmarken wie Weihnachtsmarkt, Frühlings- und Herbstfeste, „Summer in the City,“ „Kultursommer“ und ein Straßenmusik-Festival sind für eine interkulturelle europäische Metropole wohl etwas zu „hausbacken.“ — Mehr Künste und Konzepte, mehr herausragende Künstler und Künstlerinnen und mehr originäre Veranstaltungsformate sind gefragt. Inspirieren & Einladen ist gefragt!
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